Herzliche Einladung am Karfreitag, 18.4.2025, 15 Uhr zur Andacht zur Todesstunde Christi in die Kirche St. Peter und Paul Stotternheim. Es erklingt eine eher selten aufgeführte Passionsmusik von Paul Ernst Ruppel (1913-2006), das „Crucifixion“. In der Komposition, die 1960 entstand, sind mehrere Spirituals verwoben sowie die Improperien des Karfreitags, der Text einer altkirchlichen Liturgie, eingefügt.
Ist Musik in der Lage, bei uns bildhafte Vorstellungen hervorzurufen? Diese Frage drängt sich bei der Beschäftigung mit der Passionsmusik „Crucifixion“ von Paul Ernst Ruppel auf. Auf der Grundlage von Spirituals gestaltet der Komponist mit sparsamen Mitteln – neben Sprecher, Vorsänger und Chor lediglich Posaune und Kontrabass – ein mehrsätziges Werk. In der sprachlichen und musikalischen Übertragung in unsere nüchterne Vorstellungswelt gibt es eindrucksvoll Kunde von der leidenschaftlichen Erlebnisfähigkeit schwarzer Christen. Das Lied, das sie singen, erscheint nicht als ein Ergebnis gedanklicher Auseinandersetzung mit den Vorgängen am Karfreitag, sondern vielmehr als unmittelbare Reaktion auf ein Geschehen, das sie wie Augenzeugen miterlebt zu haben scheinen. In tiefer Betroffenheit bieten sie diesem grausamen und zugleich heilsamen Geschehen ihre Seele dar, die das alles unmittelbar wie ein Spiegel reflektiert und damit eben anschaulich macht in des Wortes buchstäblicher Bedeutung. So möge diese Musik voller Emotionen, aber ohne jede Sentimentalität (…) Bilder entstehen lassen, die wohl das Auge nicht sehen, dafür aber die Seele schauen kann. (Autor: Norbert Ochs, Düsseldorf)
Die Ausführenden sind Marvyn Horn – Vorsänger, Steffi-Peltzer Büssow & Johannes Sonntag – Sprecher, die Walter-Rein-Kantorei Stotternheim, Johannes Griesbach – Posaune, Pablo Carrasco-Espinoza – Kontrabass. Die musikalische Leitung hat Kantorin Manuela Backeshoff-Klapprott, die Andacht mit Predigt hält Pfarrer Jan Redeker.