Die evangelische Kirche St. Peter und Paul ist eine ländliche Barockkirche, wie sie um 1700 im Umland von Erfurt zahlreich entstanden. Schiff und Chor sind in den Jahren 1703 und 1704 erbaut worden. Der Kirchturm folgte in den Jahren 1729 bis 1731. Als sie errichtet wurde, lag die Kirche am Rande des Dorfes. Von Norden nähert man sich ihr von der „Dorfseite“, von Süden von der „Feldseite“. Die Kirche ist mehrfach neu ausgemalt und umgestaltet worden und wurde seit 1997 Schritt für Schritt saniert. Das Kircheninnere hat der Maler und Grafiker Gert Weber aus Gräfenhain farblich gestaltet. Die drei Chorraumfenster wurden ebenfalls von Gert Weber gestaltet. Die Fenster rechts und links sind den Aposteln Petrus und Paulus gewidmet. In der Mitte befindet sich der Gekreuzigte. Das Kreuz ist transparent und gibt den Blick frei auf die im mittleren Fenster angedeutete Auferstehungsszene.
Der Innenraum der Kirche wird durch zwei dreiseitig umlaufende Emporen gegliedert. Das Langhaus schließt nach oben mit einem Muldengewölbe und Halbtonnen über den Emporen ab. Der Altarraum ist vom Schiff lediglich durch zwei Treppenstufen abgesetzt. Ältestes Ausstattungselement ist das große Kruzifix. Es stammt aus dem ersten Drittel des 18. Jahrhunderts. Alle anderen Ausstattungsgegenstände des Altarraumes wurden in den Jahren 2014 -2018 neu gestaltet, ebenfalls durch den Maler und Grafiker Gert Weber aus Gräfenhain.
Das kleine Taufgestell, das ursprünglich im Chorraum stand und nun vor dem südlichen Portal steht, fertigte nach 1843 der Stadtilmer Jean Elle. Es erinnert im Stil an den Kanzelaltar, den der gleiche Künstler im Jahr 1842 geschaffen hatte. Dieser wurde im Jahr 1953 wieder abgebaut.
Westlich erhebt sich auf der zweiten Empore die Orgel. Äußerlich erscheint sie als Barockorgel, denn das Gehäuse stammt von einer 1776 eingebauten Orgel. Dieser so genannte Orgelprospekt ist symmetrisch aufgebaut: links und rechts außen die großen Pedaltürme, in der Mitte Oberwerk und Hauptwerk. Die sichtbaren Pfeifen haben allerdings nur noch dekorative Bedeutung. Die eigentliche Orgel hinter dem Orgelprospekt wurde 1902 durch den Orgelbaumeister E.F. Walcker errichtet.
Aus der Geschichte der Kirche St. Peter und Paul zu Stotternheim
1704 Fertigstellung des Langhauses und Chores.
1731 Fertigstellung des Turmes.
1741 Verkleinerung der Turmspitze und des Turmknopfes aus statischen Gründen.
1776 Einbau einer Barockorgel.
1817 Bildnis Martin Luthers aus der Werkstatt Ferdinand Jagemanns.
1842 Einbau eines Kanzelaltars.
1860 Abnahme des Turmknopfes und Montage von Blitzableitern.
1902 Einbau der Walcker-Orgel. Der Prospekt der Barockorgel bleibt erhalten.
1909 Abnahme des Turmknopfes.
1953 Ausbau des Kanzelaltars und Sanierungsarbeiten
1997 Beginn umfassender Sanierungsarbeiten.
2002 Die Turmhaubenspitze wird durch einen Orkan abgeknickt und
durchschlägt das Dach des Langhauses.
2003 Die Turmhaube wird wieder aufgesetzt.
2004 Die Kirchengemeinde feiert „300 Jahre St. Peter und Paul“
2015 Das linke und rechte Chorfenster wird neu gestaltet (Gestaltung: Gert Weber).
2016 Das mittlere Chorfenster sowie das Kreuz werden neu gestaltet. (Gestaltung: Gert Weber)
2018 Einweihung der neu gestalteten Altarraumgegenstände (Gestaltung: Gert Weber)
Galerie:
Fotos: shorty arts